Die Erkrankungen der Zähne kommen bei unseren Haustieren sehr häufig vor. Katzen leiden an einer Erkrankung der Zähne, die sich in einem Fortschreitenden Verlust der Zahnsubstanz darstellt.
Die Bezeichnung für diese Zahnresorption ist FORL (feline odontoclastic resorptive lesions) oder Zahnresorption (tooth resorption). Während es beim Menschen und Hund nur an einzelnen Zähnen zu diesen resorptiven Defekten kommt, sind bei der Katze oft mehrere Zahne erkrankt/betroffen. Katzen bis 5 Jahre sind zu 30% betroffen; Katzen über 10 Jahre zu mehr als 85%. Bei Katzen tritt die Erkrankung in 2 Formen auf: im Zusammenhang mit entzündlichen Folgen einer Paradotitis (FORL 1) oder mit der Verknöcherung der Zahnwurzel und dem Abbrechen der Zahnkrone (FORL 2). FORL verändert immer den Zahnhalteapparat und beginnt zunächst unerkannt in der Tiefe an der Zahnwurzel. Trotz intensiver Forschung ist die Ursache bisher nicht gefunden worden, obwohl die Erkrankung seit langem bekannt ist; die Häufigkeit der Erkrankung hat aber außerordentlich zugenommen.
Die Erkrankung der Zähne ist für unsere Haustiere genauso schmerzhaft wir für uns Menschen. Häufige Anzeichen für Schmerzen im Mundbereich sind: Verhaltensänderungen, veränderte Kopf- und Halshaltung, verringerter Appetit, veränderte Schlafposition, Speicheln und Lautäußerungen beim Fressen, einseitiges Kauen, vorzeitiges Abbrechen der Nahrungsaufnahme.
Die Diagnose der Zahnresorption bei der Katze erfolgt in der Kombination aus der Untersuchung der Mundhöhle und Röntgen. Für die genaue Untersuchung ist eine Sedation nötig, um orale Röntgenaufnahmen anfertigen und die Zähne einzeln mit einer Sonde abtasten zu können.
Die Behandlung der Erkrankung ist die Extraktion stark beschädigter Zähnen. Zur Vorbeugung wird Plaques und Zahnstein entfernt und die gereinigten Zähne poliert und fluoriert. Sinnvolle vorbeugende Maßnahmen sind die Verwendung von Zahngels und andere plaque-reduzierende Medikamente.