ZAHNHEILKUNDE

Behandlungen und Pflege der Zähne

Unsere Haus- und Heimtiere können an Zahnerkrankungen leiden

Zur Diagnostik von Zahnerkrankungen bei Hunden und Katzen wird in modernen Tierarztpraxen ein digitales Zahnröntgensystem genutzt. Es erlaubt in sehr kurzer Zeit die Anfertigung von exzellenten Röntgenaufnahmen und die Darstellung von Zahn und Zahnwurzel im Kiefer zur genauen Diagnostik.

Unsere Leistungen bei Zahnerkrankungen

Digitales Zahnröntgen

Zahnstation mit Turbine

professionelle Zahnreinigung mit Ultraschall

Polieren und Versiegeln der Zähne

Entfernen erkrankter Zähne

Mundchirurgie

Inhalationsnarkose mit Monitoring

Zahnkorrektur bei Meerschweinchen und Kaninchen, Chinchilla und Hamster

Zahnstein

Zahnstein entsteht ebenso wie bei uns Menschen durch die Einlagerung von Mineralien aus dem Speichel in die Plaques der Zahnoberflächen. Plaques bestehen aus  den Resten von Mahlzeiten und Bakterien und liegt wie ein Film auf der ansonsten spiegelglatten Zahnoberfläche. Setzt sich erst einmal eine kleine Menge Plaques fest, begünstigt die entstehende Rauigkeit ein sehr schnelles Anwachsen des Zahnsteines und eine Verdrängung des schützenden Zahnfleisches. Der Zahnstein, durchsetzt von Bakterien, kann dann nur noch in einer zahnmedizinischen Behandlung schonend und effektiv entfernt werden. Der Zahn wird gründlich gereinigt und die Glätte des Schmelzes durch Politur und Versiegelung wieder hergestellt.

Zur Vorbeugung und Vermeidung von Plaque-Anlagerungen sind zahlreiche Maßnahmen möglich, die alle Glättung der Zahnoberfläche beitragen. Durch geeignetes Dentalfutter wird beim Kauen der Speichelfluss gefördert und die Anheftung der Plaques erschwert. Enzymhaltige Tier-Zahncremes und chlorhexidinhaltige Trinkwasser-Zusätze zerstören den Bakterienfilm und verhindern so schon das Entstehen des Plaques, der Grundlage für die Entwicklung von Zahnstein. Die Zahnreinigung mit geeigneten Tier-Zahnbürsten gestaltet sich bei Katzen sehr schwierig. Bei Hunde erfordert es eine frühe Gewöhnung und viel Training und Konsequenz. Als sehr effektiv und leicht durchführbar hat sich das Auftragen von enzymhaltigen Zahngels gezeigt. Oft genügt schon das Einbringen des Gels in den Mundraum, verbunden mit einer kurzen Unterbrechung der Nahrungsaufnahme von 1-2 Stunden, um eine deutliche Reduzierung der Plaques zu erreichen.

Paradontose

Wie wir Menschen leiden auch Hund und Katze an Paradontose. Es beginnt mit Zahnfleischentzündung, die durch unbehandelten Plaques und Zahnstein hervorgerufen wird. Der Zahnstein bildet tiefe und eitrig-entzündliche Zahnfleischtaschen und zerstört den Zahnhalteapparat. Der Kieferknochen wird bei der chronischen Entzündung abgebaut. Dabei wird die Zahnwurzel immer mehr freigelegt, ein sehr schmerzhafter Prozess, da in der Zahnwurzel zahlreiche Nervenendigungen liegen. Wir Menschen kennen es als anhaltenden, ziehenden Schmerz am Zahn. Der langwierige Entzündungsprozess endet mit der Lockerung und dem Verlust des Zahnes. Nachweislich werden die an der  Entzündung beteiligten Bakterien über den Blutstrom im ganzen Körper verteilt: Lunge, Gelenke, Herzklappen, Nieren, Leber, Gebärmutter, Harnblase. Überall, wo kleinste Blutgefäße verlaufen, können abgeschwemmte Bakterienkolonien stecken bleiben, sich ansiedeln und gefährliche Erkrankungen auslösen, wie zum Beispiel die Entzündung der Herzklappen.

FORL bei Katzen

Die Erkrankungen der Zähne kommen bei unseren Haustieren sehr häufig vor. Katzen leiden an einer Erkrankung der Zähne, die sich in einem Fortschreitenden Verlust der Zahnsubstanz darstellt.

Die Bezeichnung für diese Zahnresorption ist FORL (feline odontoclastic resorptive lesions) oder Zahnresorption (tooth resorption). Während es beim Menschen und Hund nur an einzelnen Zähnen zu diesen resorptiven Defekten kommt, sind bei der Katze oft mehrere Zahne erkrankt/betroffen. Katzen bis 5 Jahre sind zu 30% betroffen; Katzen über 10 Jahre zu mehr als 85%. Bei Katzen tritt die Erkrankung in 2 Formen auf: im Zusammenhang mit entzündlichen Folgen einer Paradotitis (FORL 1) oder mit der Verknöcherung der Zahnwurzel und dem Abbrechen der Zahnkrone (FORL 2). FORL verändert immer den Zahnhalteapparat und beginnt zunächst unerkannt in der Tiefe an der Zahnwurzel. Trotz intensiver Forschung ist die Ursache bisher nicht gefunden worden, obwohl die Erkrankung seit langem bekannt ist; die Häufigkeit der Erkrankung hat aber außerordentlich zugenommen.

Die Erkrankung der Zähne ist für unsere Haustiere genauso schmerzhaft wir für uns Menschen. Häufige Anzeichen für Schmerzen im Mundbereich sind: Verhaltensänderungen, veränderte Kopf- und Halshaltung, verringerter Appetit, veränderte Schlafposition, Speicheln und Lautäußerungen beim Fressen, einseitiges Kauen, vorzeitiges Abbrechen der Nahrungsaufnahme.

Die Diagnose der Zahnresorption bei der Katze erfolgt in der Kombination aus der Untersuchung der Mundhöhle und Röntgen. Für die genaue Untersuchung ist eine Sedation nötig, um orale Röntgenaufnahmen anfertigen und die Zähne einzeln mit einer Sonde abtasten zu können.

Die Behandlung der Erkrankung ist die Extraktion stark beschädigter Zähnen. Zur Vorbeugung wird Plaques und Zahnstein entfernt und die gereinigten Zähne poliert und fluoriert. Sinnvolle vorbeugende Maßnahmen sind die Verwendung von Zahngels und andere plaque-reduzierende Medikamente.

Heimtiere: Kaninchen und Meerschweinchen

Bei unseren  Meerschweinchen und Kaninchen gibt es sehr häufig Zahnprobleme. Sie neigen zur Abszessbildungen im Kopfbereich. Wie alle Nager haben Meerschweinchen und Kaninchen lebenslang nachwachsende Zähne, das das natürliche Futter – Gras und Kräuter – zerkleinern. Durch die Härte des Grases werden die Zähne stark abgenutzt und nur ein lebenslanges Nachwachsen der Zähne ermöglicht es den Nagern und Kaninchen, Gras als Nahrung zu nutzen. Kaninchen und Nager haben sich so perfekt an Gras und Heu angepasst, dass sie auch in unserer Obhut weiterhin ihre natürliche Nahrung aufnehmen müssen, um ihre Zähne gesund zu erhalten. Viele Zahnprobleme unserer Heimtiere entstehen, weil nicht ausreichend Gras und Heu gefüttert wird und zu viel weiches Gemüse oder Körnerfutter/Pellets angeboten werden.

Unzureichender Abrieb führt deshalb bei den Heimtieren sehr schnell zu Zahnproblemen, die es den kleinen Patienten unmöglich machen, genug Nahrung für ihren hohen Energiebedarf aufzunehmen. Sie magern ab und kommen schnell in ein gefährliches Untergewicht. Ein regelmäßiges Wiegen ist sehr wichtig, um frühzeitig Zahnprobleme aufdecken.

Kaninchen und Meerschweinchen können neben Problemen mit den BAckenzähnen auch an einer Fehlstellung der Schneidezähne leiden. Die Schneidezähne müssen dann regelmäßig gekürzt werden, damit es in der Folge nicht zu einer Veränderung an den Backenzähnen kommt. Bei einem fehlerhaften Abrieb der Backenzähne können scharfe Spitzen entstehen, die Zunge und Backenschleimhaut verletzen. Die Korrektur erfolgt sehr schonend in einer Inhalationsnarkose und mittels eines diamandbeschichteten Bohrers: die Kauoberfläche der Zähne wird dabei korrigiert und wieder hergestellt. Ein Röntgenbild ermöglicht die genaue Beurteilung der Erkrankung und ermöglicht eine Prognose für zukünftig nötige Maßnahmen.

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